Mittwoch, 24. April 2019

Autoreninterview mit Patrizia Rodacki

Hallo an alle Blogleser,

heute ist nun der dritte Tag unseres Autoreninterview-Marathons und dieses mal hat sich die junge Autorin *Patrizia Rodacki* unseren Fragen gestellt - an dieser Stelle ein Dankeschön an sie dafür.


* Foto ©  liegt bei Iwona Rodacki*

Und das sind Ihre Antworten.

1. Erzähl doch am besten erstmal etwas über dich…
Ich bin Patrizia, aber alle meine Freunde nennen mich Pati, 17 Jahre alt und wohne in einem ruhigen  Ort namens Waldthurn. Neben dem Schreiben liebe ich es zu lesen, lektorieren, Nachhilfe in Fremdsprachen zu geben und mich mit Videospielen aller Art zu befassen.

2. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und wann hast du dein erstes Buch geschrieben?
Mit 9 Jahren habe ich eine erste längere Geschichte für meine Mum geschrieben, eine Liebesgeschichte, die an Titanic erinnert. Einige humorvolle Szenen gab es in der Geschichte, z. B ein alkoholsüchtiger Mann, der die Hälfte der Geschichte über in seinem besoffenen Zustand nicht bemerkt, dass seine Frau abgereist ist. Natürlich aus sprachlicher Sicht schrecklich, aber mit irgendwas muss man ja anfangen. Meinen ersten Fantasyroman „Chain of innocent souls“ habe ich mit 13 Jahren angefangen zu schreiben.

3. In welchem Genre schreibst du hauptsächlich? Wären auch andere Genre für dich denkbar?
Hauptsächlich Fantasy aber auch Thriller. Mein neuestes Manuskript, das gerade im Lektorat ist, ist ein Thriller mit einem fantastischen Element. In Thrillern und Fantasy fühle ich mich wohl und ich glaube, ich werde das Genre nicht so schnell wechseln.

4. Du bist ja noch eine sehr junge Autorin und dein bisher veröffentlichtes Buch ist ja schon vor einer ganzen Weile erschienen – wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, das es veröffentlicht wird?
Ein Lebenstraum ging in Erfüllung und ich werde den Moment nie vergessen, als die liebe Manu Samel, meine Verlegerin, mir geschrieben hat, das Buch wird veröffentlicht. Ich habe am ganzen Körper gezittert und war im siebten Himmel. Gleich beim ersten Verlag, dem ich mein Manuskript gesendet habe, hat es geklappt.
Kann man denn als 15jährige mehr Glück haben?


5. Was Inspiriert dich zu neuen Buchideen?
Sehr oft sind das interessante Menschen oder Ereignisse aus meinem Leben, die Natur wirkt auch sehr inspirierend auf mich. Mir sind schon einige tolle Ideen in Wäldern, Seen oder am Meer gekommen.

6. Hast du das Cover für dein Buch selbst erstellt? Hat es eine besondere Bedeutung iin Bezug auf den Inhalt des Buches?
Zum Glück habe ich mein Cover nicht selbst erstellt, denn sonst würde es aussehen wie aus der Grundschule. Das lasse ich den Verlag machen, die kennen sich da auch aus und erschaffen wunderschöne Cover, natürlich unter Berücksichtigung meiner eigenen Ideen.
Das Cover ist minimalistisch gehalten, aber die schwarzen Federn spielen dann doch eine essenzielle Rolle in meinem Fantasyroman „Chain of innocent Souls.“ Sie sind eine Anspielung auf die Dämonenengel der Dämmerung.


7. Wie lange hat du an deinem Buch geschrieben, bevor du es dann veröffentlich hast.
Genau ein Jahr habe ich an meinen 434 seitigen Roman geschrieben.
Es war nicht immer einfach, vor allem die Kampfszenen haben mich teilweise in den Wahnsinn getrieben.
Aber das fertige Werk dann in den Händen zu halten und jeden Tag bewundern zu können war es mir wert.


8. Liest du auch selber gerne Bücher, wenn ja welches Genre bevorzugt?
Am liebsten lese ich Fantasy und Thriller, dieselben Genres also, in denen ich schreibe, hin und wieder können es aber gerne auch historische Romane sein. Liebesromane mag ich eigentlich nicht, da gefällt mir nur sehr selten was.

9. Welche Projekte hast du als nächstes geplant (Schreibst du aktuell an einem Buch?) und wenn ja, wann kann man damit rechnen?
Die nächste geplante Veröffentlichung wird der Thriller „Der Mörder Creeksculvers“ sein.
Die Veröffentlichung ist für November geplant und ich freue mich so riesig darauf, wenn mein nächstes Herzensprojekt endlich erscheint.


10. Was halten Freunde, Bekannte, Verwandte von deinem Schreiben?
Von meinen Freunden bekomme ich tatsächlich sehr viel Unterstützung, die finden das alle megacool, auch meine Eltern unterstützen mich sehr.
Meine Tante macht auch immer fleißig Werbung für meine Bücher. Da die meisten meiner Verwandten aber in Polen leben und kein Deutsch verstehen, wird das mit der Unterstützung dann eher schwierig.


11. Bist du immer sehr aufgeregt, wenn du ein neues Buch veröffentlich hast, wie es den Lesern gefällt und wie die ersten Rezensionen wohl aussehen werden?
Natürlich bin ich aufgeregt. Das Lektorat dauert immer etwas, da professionelle Arbeit eben nicht auf einen Tag erledigt werden kann. Umso größer ist dann die Freude, wenn es endlich veröffentlicht wird.
Vor negativen Kritiken habe ich keine Angst mehr. Wenn sie konstruktive Kritiken sind, dann nehme ich sie mir etwas genauer unter die Lupe und versuche daraus zu lernen. Destruktive Kritik nach dem Motto: „Es ist scheiße, weil es scheiße ist.“ ist mir meine Zeit und meine Nerven nicht wert. Die sagt dann mehr über den Menschen, der die Kritik geschrieben hat,  als über das Buch aus.


12. Wie gehst du damit um, wenn ein Buch von dir auch mal Kritik oder „negative Rezensionen“ erhält?
Klar wird niemand gerne kritisiert und im ersten Moment macht es einen schon traurig, gehört aber zum Leben dazu. Wenn man in die Öffentlichkeit mit seinem Werk geht, muss man immer damit rechnen kritisiert zu werden. Da ist es aber wichtig klarzustellen, ob es sich wie oben schon erwähnt um konstruktive oder destruktive Kritik handelt und man der Kritik überhaupt Aufmerksamkeit schenken sollte. Es gibt ja leider auch viele neidische Menschen, die nur im Sinn haben einen emotional kaputtzumachen.

13. Welches ist dein aktuelles Buch? Wenn du magst, kannst du uns auch gern kurz was zum Inhalt erzählen (Klappentext, Coverbild etc.)
Das aktuelle Buch:
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Gerne erzähle ich euch etwas über meinen noch nicht veröffentlichten Roman „Der Mörder Creeksculvers.“
In dem Buch geht es um ein kanadisches Internet für Problemkinder, in dem die Schüler von ihren Lehrern gefoltert werden. Im Internat nehmen sich dann immer mehr Schüler ihre Leben, zumindest sieht es aus nach Suizid, aber die Protagonisten Rosemary, Sam und Kate kommen dann darauf, dass es auch Mord sein könnte und suchen den gefährlichen Mörder im Folterinternat.
Ich hab einfach den Satz „Schule ist Folter“ genommen und weitergeführt.
Leider gibt es noch kein Cover von Creeksculver, das ich euch zeigen könnte.


14. Bist du hauptberuflich Autor oder gehst du noch einer anderen Tätigkeit nach? Kommst du jeden Tag zum Schreiben?
Fürs Schreiben nehme ich mir jeden Tag genügend Zeit. Schließlich ist Schreiben meine Selbsttherapie, meine Leidenschaft, mein Leben.
Aber es gibt noch sehr viel anderes zu erledigen wie Lektorieren, Nachhilfe geben und Schulschmarrn erledigen. Noch ein Jahr Schule, dann habe ich hoffentlich mein Abi geschafft und dann heißt es Studium in Germanistik und Anglistik.
Anders als die meisten Autoren will ich aber gar nicht nur vom Schreiben leben. Ich bin ein Mensch mit vielen Interessen und mir ist finanzielle Sicherheit im Job unglaublich wichtig.
Mir die Verkaufszahlen meines Romans anzusehen und daran zu denken, wie er sich besser verkaufen könnte, deprimiert mich nur. Ich schreibe, weil es meine Leidenschaft ist, nicht, um möglichst viele Bücher zu verkaufen.


15. Wie wählst du die Namen für deine jeweiligen Protagonisten/Nebencharaktere aus?
Da habe ich meinen anonymen Helfer, der mir gerne immer wieder kreative Namen bereitstellt. Eine so geniale Person. Sie muss sich nur eine Wasserflasche oder ein anderes Objekt ansehen, schon kommen ihr die originellsten Namen in den Sinn.

16. Mich persönlich würde einfach mal folgendes interessieren, ich habe ja eine Zwillingsschwester…, wie wäre es für dich wenn du eine Zwillingsschwester hättest?
Da ich Einzelkind bin, wäre das bestimmt eine aufregende Sache sich mit der Zwillingsschwester auszutauschen und mit ihr spannende Abenteuer zu erleben. Ich genieße aber auch sehr die hohe Aufmerksamkeit meiner Eltern, ich bin die   „Prinzessin“ der Familie und ihr Tag dreht sich immer um mich. Diese hohe Aufmerksamkeit zu teilen, die ich da bekomme, könnte etwas schwierig werden.

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