Montag, 22. April 2019

Autoreninterview mit Jannah Ruth

Hallo liebe Leser,

Diese Woche startet unserer 1. Autoreninterview-Marathon, d. h. ihr bekommt ab heute jeden Tag, eine Woche lang, ein Interview gepostet. Den Anfang bei unserem Marathon macht *Janna Ruth*. An dieser Stelle nochmal vielen Dank, das du dich unseren Fragen gestellt hast!

* Foto ©  liegt bei Jana Mittelstädt*

Und nun geht es los mit unseren Fragebogen...

1. Erzähl doch am besten erstmal etwas über dich…
Hallo zusammen,
Ich bin Janna und 33 Jahre alt. Ich liebe übrigens Schnapszahlen 😉 Ich komme aus Berlin, lebe aber mit meinem Mann und unseren drei Jungs in Wellington, Neuseeland. Seit 2014 schreibe ich deshalb sowohl in Deutsch als auch in Englisch. Wenn ich nicht gerade schreibe oder überarbeite, liebe ich es zu zeichnen oder zu basteln, generell Dinge von Hand zu machen, besonders beim Essen. Eine meiner großen Leidenschaften ist das Kuchendekorieren und die Luftakrobatik.


2. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und wann hast du dein erstes Buch geschrieben?
Ich habe im Grunde schon immer Geschichten erzählt, angefangen mit Bildergeschichten, dann Comics und schließlich Romane. Spätestens mit 15 hatte ich das Schreiben für mich als wichtigstes Hobby deklariert. Für mich kam dann aber noch mal ein riesiger Entwicklungsschritt mit 28, als ich angefangen habe, das Schreiben nicht nur als Hobby zu sehen, sondern auch tatsächlich mit Hinsicht auf Veröffentlichungen anzugehen.
Mein erstes Buch darf ich ja gar nicht erwähnen, es ist nämlich GRAUENHAFT :D Ich habe es innerhalb von 2 Jahren geschrieben und mit 17 beendet und sogar für meine Eltern und Freunde drucken lassen. Seitdem harrt es seiner Existenz in dunklen Kisten und erblickt hoffentlich nie das Tageslicht 😉 


3. In welchem Genre schreibst du hauptsächlich? Wären auch andere Genre für dich denkbar?
Ich schreibe mich eigentlich quer durch das Phantastikgenre: High and Low Fantasy, Dark und Urban Fantasy, aber auch mal SciFi, Dystopie oder Steampunk. Hin und wieder kommt mir aber die Idee für ein Contemporary Buch, am liebsten Coming of Age oder Slice of Life, quasi etwas Tiefgehendes.

4. Was Inspiriert dich zu neuen Buchideen? Welche Projekte hast du als nächstes geplant?
Kurze Antwort: Alles. Meine Agentur versucht gerade ein Buch zu vermitteln, das entstanden ist, weil ich auf einen Tweet über die Umbenennung von CapriSonne geantwortet habe – so viel also dazu. Oft sind es aber Tagträume, in denen ich meine Ideen entwickle.
Für mich steht erst mal das Finale der ersten Ashuan-Staffel an und dann geht’s natürlich weiter mit der zweiten Staffel. Für meine Agentur soll demnächst eine Datenschutz-Dystopie entstehen und im Dezember erscheint voraussichtlich eine Märchenadaption von mir. Und weil das alles noch nicht genug ist, habe ich auch auf englisch ein Projekt zu laufen. Dabei schreibe ich über die Erdbeben von Christchurch, die ich selbst erlebt habe.


5. Wie lange schreibst du durchschnittlich an einem Buch, bis es dann komplett fertig ist?
Durchschnittlich? Einen Monat. Wobei, das mit dem komplett fertig schon wieder nicht stimmt. Es ist so, dass ich Rohfassungen gerne in einem Rutsch schreibe und am liebsten im November, denn da findet der (inter)Nationale Schreibmonat statt. Aber dann lass ich mein Buch gerne einige Monate liegen, um mit frischen Augen in die Überarbeitung zu gehen. Je nach Auftragslage kann sich das schon hinziehen und ist deshalb unmöglich da einen festen Wert zu nennen.

6. Liest du auch selber gerne Bücher, wenn ja welches Genre bevorzugt? Lieber E-books oder Printbücher? Wie hoch ist dein aktueller SUB? 
Ich lese tatsächlich gerne Fantasy, aber auch super gerne Coming-of-Age Romane und Bücher der Weltliteratur. E-Books finde ich meist praktischer und komme auch öfter zum Lesen, deshalb greife ich gerne dazu. Allerdings kaufe ich mir diejenigen, die mir wirklich sehr gut gefallen haben danach als Print.
Meinen SUB zähle ich nicht. Ich würde ihn grob auf unter 50 schätzen. Die Wunschliste ist dann dafür umso länger. Aber ich kaufe tatsächlich nicht so oft, wenn ich nicht auch vorhabe, es demnächst zu lesen. Trotzdem bleibt dann was liegen oder ich habe bei einem Aktionspreis zugeschlagen
.

7. Was halten Freunde, Bekannte, Verwandte von deinem Schreiben?
Von meiner Oma abgesehen, hat meine Familie das Schreiben lange Zeit nicht für voll genommen. Als dann mein erstes Buch rauskam und meine Eltern das gelesen haben, bekam ich plötzlich zu hören: Bleib da unbedingt dran, du hast echt Talent. Sie waren also ziemlich erstaunt. Mein Mann ist quasi Teil meines Schreibprozesses und je nachdem wie sehr ich ihn beanspruche ziemlich genervt. Aber er unterstützt mich auch vollkommen und wäscht mir manchmal den Kopf, wenn ich ans Aufgeben denke.

8. Bist du immer sehr aufgeregt, wenn du ein neues Buch veröffentlich hast, wie es den Lesern gefällt und wie die ersten Rezensionen wohl aussehen werden?
Das kommt ein wenig drauf an. Normalerweise ja, aber ich habe gemerkt, wie die Regelmäßigkeit der Serienveröffentlichung diese Aufregung ziemlich gehemmt hat. Es ist bestimmt anders, wenn ich wieder einen Roman rausbringe, aber ein neuer Ashuan-Band ist quasi nichts Besonderes mehr. Was aber nie weggeht, ist dieser Wunsch nach Feedback. Ich schreibe vor allem, um Leute an meiner Geschichte teilhaben zu lassen. Ich bin Geschichtenerzählerin und brauche mein Publikum. Deshalb wünsche ich mir selber auch Rezensionen, die sich wirklich intensiv mit dem Buch auseinandersetzen und mir Gefühle vermitteln 😊

9. Wie gehst du damit um, wenn ein Buch von dir auch mal Kritik oder „negative Rezensionen“ erhält?
So richtig ist das bei mir noch gar nicht vorgefallen, deshalb kann ich das gar nicht sagen. Die wenigen Male, dass Kritik geäußert wurde, fand ich das immer nachvollziehbar. Es kann nicht immer allen gefallen, aber es war nie eine Kritik, die meine Fähigkeiten als Autorin angezweifelt hat, von daher kann ich damit gut umgehen. Wie das nun wäre, wenn jemand sagt: Plot doof, Charaktere doof, alles doof, weiß ich nicht – wahrscheinlich würde ich es gar nicht so ernst nehmen, weil das schon wieder viel zu übertrieben klingt und das kann ich dann ganz gut abhaken und wegstecken. Ich reagiere aber generell nicht auf Kritik (zumindest nicht auf Rezensionsebene).

10. Hast du auch schon mal Bücher gemeinsam mit einer anderen Autorin/einem anderen Autor geschrieben oder ist das für dich nicht denkbar/interessant?
Tatsächlich habe ich Ashuan früher mit meiner jetzigen Lektorin zusammengeschrieben und vor allem geplant. Jetzt ist gerade ein Projekt in der Mache, welches ich zum ersten Mal mit jemandem schreibe, den ich noch gar nicht so gut kenne. Das Plotten lief aber schon mal sehr inspirierend.

11. Welches ist dein aktuelles Buch? Wenn du magst, kannst du uns auch gern kurz was zum Inhalt erzählen (Klappentext, Coverbild etc.)
Das nächste Buch von mir erscheint am 6. Mai und dabei handelt es sich um den finalen Band der ersten Ashuan-Staffel. Da geht es ziemlich heiß her. Meine Testleser sind gerade mit der letzten Folge fertig und kamen mit „Wow, da hast du aber alle Register gezogen“ oder „einfach nur hammermäßig geil“ zurück. Auf jeden Fall hat die Folge sie noch einmal richtig geflasht.
Das Buch heißt Habgier und das hier ist der Klappentext:

»Ihr seid nichts.
Die Zeichen der Macht gehören mir. Genau wie eure Stadt, eure Familien und eure Magie.
Es gehört alles mir!«

Der Erzdämon der Habgier erhebt ein für alle Mal Anspruch auf die Quelle der Magie. Als Grünthal deswegen in der Hölle versinkt, haben die Sechs keine andere Wahl, als ihm im Kampf gegenüber zu treten. Ausgerüstet mit den Zeichen der Macht machen sie sich auf den Weg durch die Ausläufer der Hölle und die letzten Überreste des Grünthalers Forst, um Malcolm aufzuhalten. Konfrontiert mit einem übermächtigen Dämon und unerschöpflicher Magie, ist es ausgerechnet menschliches Versagen, was ihnen zum Verhängnis wird.


12. Gestaltest du deine Buchcover selber? Oder hast du dafür „Designer/Grafiker“ die das für dich machen?
An Buchcovern habe ich mich noch nicht versucht. Bei Ashuan macht diese Marie Graßhoff für mich 😊

13. Wie viele (Print-)Seiten haben deine Bücher durchschnittlich?
Ich bin eine dieser Autorinnen, die ein Buch erst so richtig ernstnehmen, wenn es min. 300 Seiten hat. Zwischen 300 und 400 ist ein guter Wert finde ich. In der Fantasy außerhalb unserer Welt darf es dann auch mal gerne mehr werden.

14. Schreibst du nur unter deinen persönlichen Namen Bücher oder hast du noch andere Pseudonyme?
Ich schreibe unter einem Pseudonym, dass sich aus meinem Vornamen und dem Namen meiner Großmutter zusammensetzt.

15. Bist du auf Buchmessen vertreten? Wenn ja auf welchen?
Ich wäre gerne. Früher war ich auf der LBM, FBM und Buch Berlin, aber jetzt ist das alles zu weit weg :/ Dafür bin ich gerade ins Team der CoNZealand 2020 eingestiegen. Die WorldCons sind in Deutschland wahrscheinlich eher unbekannt, aber das größte Phantastikevent des Jahres international und nächstes Jahr kommt sie nach Neuseeland.

16. Mich persönlich würde einfach mal folgendes interessieren, ich habe ja eine Zwillingsschwester…, wie wäre es für dich wenn du eine Zwillingsschwester hättest?
Oh, darf ich einen Zwillingsbruder haben? Das fände ich irgendwie cool. Ich habe eine kleine Schwester und unsere Bindung ist vorhanden, aber nicht so eng, wie ich es gerne hätte. Bei einer Zwillingsschwester stelle ich mir deutlich mehr Nähe vor. Eben eine Art beste Freundin, die wirklich immer ein offenes Ohr hat, auch wenn man sich sicher auch mal zofft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen