Sonntag, 12. Mai 2019

Autoreninterview mit Janina Venn-Rosky

Hallo an alle Leser,

es ist mal wieder Zeit für ein neues Autoreninterview. Wir danken *Janina Venn-Rosky* dafür, dass sie sich unseren Fragen gestellt hat.
 
 * Foto ©  liegt bei Janina Venn-Rosky*

1. Erzähl doch am besten erstmal etwas über dich…
Ich bin ein geborenes Nordlicht. Die ersten zwanzig Jahre meines Lebens habe ich in Kiel verbracht, bis es mich zum Studieren in die Großstadt gezogen hat. In Hamburg habe ich dann viele Jahre sehr gerne gelebt.
Vor acht Jahren haben mein Mann und ich beschlossen, dass es Zeit für einen Tapetenwechsel wird, und sind nach Berlin gezogen, wo wir seitdem mit unseren beiden Kindern im beschaulichen Pankow zwischen zwei schönen Parks leben.
Neben dem Schreiben fotografiere und zeichne ich gern und bin begeisterte Bäckerin. Ich liebe den Duft von frischem Kuchen in der Wohnung und probiere für mein Leben gern neue Rezepte aus. Schönen Backbüchern kann ich nie widerstehen. Ansonsten gilt meine große Liebe dem Meer, wo ich mich nach wie vor zuhause fühlte, wo ich aber viel weniger Zeit verbringe, als ich möchte. 


2. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Und wann hast du dein erstes Buch geschrieben?
Veröffentlicht habe ich mein erstes Buch „Die Fee im Absinth“ Ende 2014. Ich werde nie vergessen, was für ein unglaubliches Gefühl es war, das erste gedruckte Exemplar meines eigenen Buches in der Hand zu halten. Der Weg dahin war aber ein etwas längerer. 
Geschrieben habe ich zwar schon während meiner Schulzeit gern, aber nach dem Abitur standen dann erst einmal andere Dinge im Mittelpunkt. Ich habe ich mich meinem Studium gewidmet und mich die nächsten Jahre vor allem mit Design beschäftigt. Die Sehnsucht nach dem Schreiben hat mich aber nie losgelassen und so habe ich schließlich Stück für Stück wieder damit angefangen. Bis das erste Buch dann beendet und ich mit der Geschichte wirklich zufrieden war, vergingen dann noch ein paar Jahre. Dem ersten Buch sind inzwischen fünf weitere gefolgt.


3. In welchem Genre schreibst du hauptsächlich? Wären auch andere Genre für dich denkbar?
Ich schreibe hauptsächlich Frauen- und Liebesromane, in deren Mittelpunkt Frauen stehen, die auf der Suche nach ihrem eigenen Weg sind und ihre Träume verwirklichen wollen. Eine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch, wobei die Entwicklung der Heldin immer die Hauptsache ist. Der charmante gutaussehende Mann, dem meine Heldin auf diesem Weg begegnet, ist sozusagen das Sahnehäubchen der Geschichte. 

4. Was Inspiriert dich zu neuen Buchideen?
Vieles. Ein Spaziergang in der Natur, das Meer, eine Geschichte, die mir eine Freundin erzählt, ein Film, den ich ansehe. Ich lese gern und viel. Es gibt so viele Inspirationen, die die Kreativität in einem ankurbeln, wenn man nur mit offenen Augen durch die Welt geht.

5. Du schreibst ja u. a. auch eine Buchreihe – deine „Tea Time-Reihe“. Sind für diese Reihe noch weitere Teile geplant? Gab es für diese Buchreihe eigentlich einen Grund – denn es dreht sich dabei ja sehr um das Thema Tee?!
Ich bin seit jeher begeisterte Teetrinkerin. Ich liebe gemütliche Teestunden, entweder zuhause in gemütlicher Runde mit hausgebackenem Kuchen oder in einem schönen Café. Am allerliebsten habe ich eine richtig klassische englische Tea Time mit allem, was dazu gehört. In jungen Jahren habe ich sogar selbst ein paar Jahre in einem Teegeschäft gejobbt.
Die Tea Time-Trilogie ist mit ihren drei Bänden abgeschlossen. In jedem der drei Bücher steht eine der drei Freundinnen, die sich im Tea Time begegnen, im Mittelpunkt. Es tat mir nach dem letzten Band zwar sehr leid, die drei zurückzulassen, weil mir die drei tollen Frauen und der bezaubernde Teesalon sehr ans Herz gewachsen sind, aber meine drei Heldinnen haben alle ihr Glück gefunden. Es war Zeit für neue Geschichten. 


6. Im 2. Teil der Buchreihe war ja u. a. auch Mr. Darcy ein Thema. Magst du ihn auch privat oder aus welchem Grund hast du ihn in das Buch mit eingebaut?
Ich liebe Jane Austen. Ich habe all ihre Romane mehrfach verschlungen, und vor allem „Stolz und Vorurteil“ hat es mir angetan. Mr. Darcy ist für mich trotz – oder gerade wegen all seiner Fehler der perfekte Romanheld. Darum hat es mich sehr gereizt, mich dem Mythos Mr. Darcy auf humorvolle Weise zu nähern.

7. Wie lange schreibst du durchschnittlich an einem Buch, bis es dann komplett fertig ist?
Wenn es schnell geht, kann es ein knappes halbes Jahr sein, es kann aber auch mal bis zu einem Jahr dauern, je nachdem an welchen anderen Projekten ich noch arbeite.

8. Bist du hauptberuflich Autor oder gehst du noch einer anderen Tätigkeit nach? Kommst du jeden Tag zum Schreiben?
Ich bin ja gelernte Textildesignerin und arbeite immer noch auch im gestalterischen Bereich. Dabei befasse ich mich vorwiegend mit Einrichtungs- und Farbtrends. Darum variiert die Zeit, die ich zum Schreiben habe, sehr stark. Ich liebe es aber, wenn ich ein paar Wochen am Stück Zeit zum Schreiben habe und richtig in meinen Geschichten abtauchen kann.

9. Liest du auch selber gerne Bücher, wenn ja welches Genre bevorzugt? 
Ich lese sehr gern, schon mein Leben lang. Ich mag klassische Romane, Liebes- und Frauenromane, manchmal auch Dystopien, Sci-Fi oder auch mal einen Young Adult Roman. Was ich hingegen überhaupt nicht lese, sind Horror und Thriller. Dafür habe ich eine zu blühende Fantasie. Wenn ich doch einmal einen zu spannenden Film sehe, träume ich sofort davon. Das ist mir zu nervenaufreibend. 

10. Welche Projekte hast du als nächstes geplant?
Momentan schreibe ich gerade an einer romantischen Komödie über eine junge Frau, die in der Großstadt lebt und nicht besonders glücklich mit ihrem Leben ist. Sie hat ziemlichen Ärger mit ihrem Job und ihrem Freund. Als dann auch noch ihre geliebte Oma plötzlich erkrankt, bleibt ihr nichts, als eine Zwangsauszeit im Haus ihrer Oma in der tiefsten Einöde einzulegen – und sich ein paar Gedanken zu machen, ob in ihrem Leben alles so läuft, wie sie es will. Einen netten jungen Mann trifft sie da natürlich auch – außerdem jede Menge Hühner, von denen sie anfangs nicht sonderlich begeistert ist, die aber im Laufe der Zeit ihr Herz erwärmen. Ich hoffe, noch im Sommer damit fertig zu werden.

11. Was halten Freunde, Bekannte, Verwandte von deinem Schreiben und lesen sie ebenfalls deine Bücher? 
Viele lesen meine Bücher und sind begeistert. Das unterstützt mich sehr. Aber ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand aus dem Freundeskreis oder der Verwandtschaft nichts damit anfangen kann. Geschmäcker sind nun einmal verschieden und das ist auch gut so.

12. Wie gehst du damit um, wenn ein Buch von dir auch mal Kritik oder „negative Rezensionen“ erhält?
Aus konstruktiver Kritik versuche ich, etwas Wertvolles für mich abzuleiten. Denn auch jemand, der sich kritisch äußert, hat sich ja die Zeit und Mühe gemacht, sich mit meinem Werk auseinanderzusetzen-Kritische Hinweise können einem ja auch die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln. Außerdem gibt es kein Buch, das jedem gefällt. Was einer gar nicht mag, begeistert den nächsten.
Destruktive Kritik hingegen versuche ich mir nicht zu Herzen zu nehmen. Aber davon erhalte ich zum Glück auch nicht viel. Die meisten meiner Leserinnen sind sehr freundlich und herzlich. Wenn man eine Rezension liest, in der jemand offenbart, wie sehr ihn eine Geschichte berührt hat, geht einem so das Herz auf, dass es vieles andere wieder wettmacht.


13. Welches ist dein aktuelles Buch? Wenn du magst, kannst du uns auch gern kurz was zum Inhalt erzählen (Klappentext, Coverbild etc.)
Mein neuestes Buch ist der Roman „Happy End mit Honigkuss.“ Ein Wohlfühlroman für alle, die in Büchern lieben und leben. 
Hier der Klappentext:
Liebe ist jedes Risiko wert.
Mit Inbrunst und Leidenschaft kämpft Autorin Mia für das Liebesglück ihrer Heldinnen. In ihrem eigenen Leben ist für Herzklopfen und romantische Sehnsüchte hingegen kein Platz. Große Gefühle existieren für Mia nur zwischen zwei Buchdeckeln.
Doch was ist, wenn Fantasie und Realität plötzlich durcheinandergeraten und lang verborgene Wünsche an die Oberfläche drängen? Solch ein Chaos kann Mia gar nicht gebrauchen. Ihr neues Buch droht in einem Desaster zu enden und auch ihr Herz schwebt in großer Gefahr.
Gelingt es Mia, die so lange die Fäden in der Hand hielt, loszulassen und den Weg zum Happy End zu finden?



14. Erstellst du die Cover für deine Bücher selbst oder hast du entsprechende Grafiker dafür?
Da ich ja gelernte Designerin bin, macht mir das Gestalten sehr viel Spaß und darum genieße ich es, meine eigenen Cover zu entwerfen und eigene Ideen zu meinen Büchern verwirklichen zu können. In den letzten Wochen habe ich an vielen Pflanzenzeichnungen für meine illustrierte Hardcoverausgabe von „Happy End mit Honigkuss“ gearbeitet, die bald erscheint. Das hat sehr viel Spaß gemacht. 

15. Wie wählst du die Namen für deine jeweiligen Protagonisten/Nebencharaktere aus?
Meistens entwickelt sich der Name während des Schreibens. Je klarer der Charakter meiner Heldinnen und Helden wird, desto klarer wird auch ihr Name. Manchmal wechsle ich Namen auch noch mal während des Schreibens, bis ich das Gefühl habe: Ja, jetzt passt er perfekt.

16. Mich persönlich würde einfach mal folgendes interessieren, ich habe ja eine Zwillingsschwester…, wie wäre es für dich wenn du eine Zwillingsschwester hättest?
Das ist eine interessante Frage. Als ich jünger war, habe ich mir das immer gewünscht. Wie so viele Mädchen, war ich früher begeisterte Hanni & Nanni Leserin 😉 Es ist sicher toll, wenn man jemanden hat, mit dem man sich ohne Worte versteht. Andererseits stelle ich es mir auch anstrengend vor, wenn ich ständig mit jemandem konfrontiert wäre, der mir so wahnsinnig ähnlich ist.
Aber da man ja gemeinsam aufwächst, empfindet man es wahrscheinlich ganz anders. Die andere war ja schließlich von Anfang an da.
😊 Wahrscheinlich ist es sehr schön, sich jemanden sein Leben lang so verbunden zu fühlen. Die meisten Menschen werden wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang niemandem begegnen, der ihnen so ähnelt. 

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