Mittwoch, 27. November 2019

Autoreninterview mit Sarina Grace Scott

Hallo an alle Blogleser,

nach sehr lange Zeit gibt es bei uns auf dem Blog mal wieder ein neues Autoreninterview. Anlässlich ihres bald neu erscheinenenden Buches hat uns *Sarina Grace Scott* den Fragen unseres Interviews gestellt - an dieser Stelle danke an sie dafür.
* Foto ©  liegt bei Sarina Grace Scott*

1. Erzähl doch am besten erstmal etwas über dich…
Ich heiße nicht Sarina Grace Scott, denn das ist ein Pseudonym. Einige sagen, es wäre lächerlich unter einem anderen Namen zu schreiben und finden die „Amerikanisierung“ schlecht, und wieder andere denken, so wie ich auch, dass es zu dem was ich schreibe passt. Wenn ich Regionalkrimis aus NRW schreiben würde, würde ich mich sicher nicht Sarina Grace Scott nennen, aber ich schreibe nun mal Liebesromane die im englischsprachigen Raum spielen, und deshalb denke ich wirklich, dass mein Pseudonym passt. Und es ist ja nicht so, als würde ich meinen Lesern oder Followern etwas vormachen oder sie anlügen, ich sage von Anfang an: Hier schreibt eine echte deutsche Person, unter einem falschen englischen Namen. Und so falsch wie er vielleicht wirkt ist mein Name gar nicht. Sarina ist eine Abwandlung meines Vornamens, Grace war früher mein Nickname in der Welt der Fanfictions und Scott soll einfach nur meine Liebe zu Schottland demonstrieren.

Ich bin Jahrgang 1980 und lebe seit meinem fünften Lebensjahr in Hessen, genauer gesagt in der Nähe von Frankfurt am Main. Ich bin gelernte Hotelfachfrau und arbeite jetzt seit vier Jahren in einer Softwarefirma als Assistentin. Von 2002 bis 2003 war ich als Au-Pair in New York. Neben dem Schreiben bin ich ehrenamtliche Gassigängerin im Tierheim und wenn ich dazu komme, dann lese ich auch gerne. Meistens hält mich allerdings das Schreiben davon ab.

Mit meinem Mann bin ich schon seit einundzwanzig Jahren zusammen und letztes Jahr haben wir in Schottland geheiratet. Wir haben keine Kinder und werden auch keine haben, aber wir wünschen uns bald wieder einen Hund.


2. In welchem Genre schreibst du hauptsächlich? Wären auch andere Genre für dich denkbar?
Ich schreibe hauptsächlich Liebesromane, habe aber für meine beiden Neffen schon kleiner Geschichten zum Geburtstag geschrieben und auf meinem Blog gibt es eine kleine Geschichte über einen Bär und ein Einhorn, die mal als #writingprompt angefangen hat und dann zu einer virtuellen Fortsetzungsgeschichte wurde. Mein Mann ist ja fest davon überzeugt, dass ich auch diese Story irgendwann veröffentlich soll, aber im Moment bleibe ich mal lieber bei meinen Lovestories.

3. Erstellst du die Cover für deine Bücher selbst oder hast du entsprechende Grafiker dafür?
Meine beiden bisher erschienenen Bücher sind beide aus dem feelings Verlag, deshalb habe ich für meine Cover lediglich die Ideen geliefert und feelings – bzw. deren Grafiker – haben sich um den Rest gekümmert.

4. Du hast ja nun dein 2. Buch veröffentlicht und es gehört ja zu einer Buchreihe. Muss man den ersten Teil kennen, um dein neues Buch zu lesen?
 Meine Bücher können eigentlich unabhängig voneinander gelesen werden. Also man muss „Remember me“ nicht kennen, um „Remember us“ lesen zu können, aber es erleichtert bestimmt das Verständnis. Wenn man beide Bücher lesen möchte, sollte man auf jeden Fall aber mit „Remember me“ anfangen.

5. Hast du aus diesem Buch einen Lieblingscharakter und/oder einen Charakter, den du persönlich selber nicht so magst?
Mein Lieblingscharakter ist definitiv John. Er hat sich so erfolgreich zwischen mich und meinen kleinen Schutzengel Danny (Charakter aus meinem ersten noch unveröffentlichten Buch) gedrängt, dass er sogar noch vor meinem eigentlichen „ersten Buchbaby“ veröffentlicht wurde.

6. Bist du immer sehr aufgeregt, wenn du ein neues Buch veröffentlich hast, wie es den Lesern gefällt und wie die ersten Rezensionen wohl aussehen werden?
Natürlich bin ich aufgeregt, wenn mein Buch erscheint. Gerade auf dem unheimlich großen Markt der Liebesromane ist es schwierig überhaupt gesehen zu werden, und auch wenn ich bei feelings eigentlich unter dem Dach eines Großverlages (Droemer Knaur) bin, so bleibt doch sehr viel Werbung an mir selbst hängen. Und durch die geringe Reichweite in der weiten Welt des Social Media ist es nicht immer einfach Leser zu finden. Was Rezensionen angeht, bin ich immer sehr gespannt, was meine Leser so sagen und wie ihnen die Geschichte gefällt. Bei „Remember me“ kamen ab und zu mal Kommentare wie „Zu langatmig“ oder „man kann nicht verstehen warum Robyn so ist wie sie ist“. Ich hoffe, dass ich diese Frage jetzt in „Remember us“ beantworten kann und man auch Robyns Verhalten verstehen kann.

7. Wie wählst du die Namen für deine jeweiligen Protagonisten/Nebencharaktere aus?
Bei John (also eigentlich Jonathan) stand der Name schon von Anfang an fest. Manchmal „überfallen“ mich Ideen für Szenen oder auch Namen einfach so. Bei John habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung mehr, wo er hergekommen ist. Robyn zum Beispiel ist die Schwester einer guten Freundin aus Südafrika, die ich zwar nicht persönlich kenne, aber der Name hat mich für eine Frau irgendwie fasziniert.
In der ersten Fassung der Geschichte hieß Robyn aber „Sara“ und das Baby „Grace“ (da ist die Grace aus meinem Namen wieder). Jetzt heißt die kleine Tochter von John und Robyn „Amy“.

„Ryan“ – Johns bester Freund – ist auch auf einmal da gewesen. Seine Freundin „Leigh“ – Johns Assistentin – ist eine Freundin von der bereits oben erwähnten Freundin aus Südafrika. Charly und Ben, hießen auch schon in der ursprünglichen Fassung so und alles andere kommt meistens beim Schreiben.


 
8. Möchtest du vielleicht kurz was zu deinem ersten Buch „Remember me“ erzählen (gerne auch mit Klappentext und Cover)?

Das erste Buch ist in der sogenannten Liegen-Lassen-Phase nach der Beendigung meines eigentlich ersten Romans entstanden, weil ich mal gelesen habe, dass diese Phase am besten funktioniert, wenn man direkt was Neues anfängt. Na ja und wo mich das hingeführt hat, sehen wir ja jetzt …


9. Ist dir schon am Anfang des Schreibprozesses klar, wie sich die Geschichte deines Buches entwickelt oder entwickelt sich das erst während des Schreibens?
Meine Geschichten entwickeln sich immer beim Schreiben. Ich kann absolut nichts vorher planen, weil meine Figuren meistens ziemlich schnell ein Eigenleben entwickeln und es dann nicht mehr zu dem passt, was ich mir ursprünglich mal überlegt habe. Vielleicht macht das meinen Schreibprozess etwas umständlich und langsamer, als für jemanden der vor dem ersten Satz schon weiß, wie das Buch ausgehen wird, aber ich finde es spannend so und möchte gar nichts planen.

10. Wie bist du auf die Titel deiner Bücher gekommen?
In „Remember me“ sagt Robyn zu John: „Liebe kannst du nicht vergessen …“. Für mich war der Titel immer nur das, aber feelings war der Meinung, dass das nicht so gut auf den aktuellen Buchmarkt passt und dass es deshalb etwas Englisches sein muss (da wären wir wieder bei der Amerikanisierung). Ich habe feelings dann erklärt, dass mein Titel „Liebe kannst du nicht vergessen“ eben wirklich ein Satz ist, der im Buch vorkommt und ich deshalb nur ungern auf diesen verzichten möchte, deshalb haben wir uns auf „Remember me – Liebe kannst du nicht vergessen“ geeinigt und ich finde es wirklich sehr passend.

Bei „Remember us“ war es ähnlich. Für mich war es immer „Erinner´ dich an Liebe“ und im Zuge der Titelfindung zum ersten Buch, wurde dann festgelegt, dass wir auch hier „Remember“ davor nehmen. Zuerst war es „Remember you“, aber weil es ja die Vorgeschichte von John und Robyn ist habe ich es in „Remember us“ geändert und in der Lektoratsphase kam noch ein „e“ an das „Erinnere dich an Liebe“.

Ich finde beide Titel sehr schön und bin sehr froh, dass sie so gewählt wurden.


11. Die beiden „Remember“ Bücher schneiden ja auch die eher schwierigen aber interessanten Themen Koma und Gedächtnisverlust an, hast du auch privat Bezug zu diesem Thema oder auch welchem Grund hast du es gewählt?
Im neuen Buch geht es eigentlich nicht um dieses Thema, wenn überhaupt, dann wird das in „Remember me“ mal erwähnt, weil John ja durch den Unfall im Koma gelegen hat und auch sein Gedächtnis verloren hat. Im neuen Buch erinnert er sich wieder und wir erleben die Vergangenheit der Beiden, vom ersten Kennenlernen bis (fast) zum Unfall.

Nein ich habe und hatte – zum Glück – noch keinen privaten Bezug zum Thema Koma oder Gedächtnisverlust. Ich glaube ich habe nur nach einer Möglichkeit gesucht, dass John ein paar Jahre braucht um seine Freundin und seine Tochter zu finden und habe während dem Schreiben von „Remember me“ auch viel dazu gelesen, aber eben nur zu Recherche Zwecken.


12. Wie wählst du deinen Handlungsort aus – warst du in den entsprechenden Städten/Ländern, die in deinen Büchern vorkommen, schon einmal persönlich?
„Remember me“ spielt Größtenteils in London und teilweise in Dornoch (Schottland) und ja, ich war schon mehrfach in London und auch in Dornoch. Dornoch habe ich als Handlungsort ausgewählt, weil mich dieser wirklich wunderschöne kleine Ort an der Ostküste Schottlands, der im Sommer von Touristen überflutet wird und im Winter eher verschlafen wirkt, wirklich fasziniert hat. Als ich letztes Jahr wieder in Schottland war, habe ich sogar im gleichen Hotel wie John gewohnt und bin den Weg, den er in „Remember me“ zu Robyn nach Hause läuft, abgelaufen, damit ich ihn besser beschreiben kann.

Auch in New York war ich schon, weil ich ein Jahr als Au-Pair bei einer Familie in Westchester (50 km nördlich von Manhatten) gelebt habe. 


13. Kann man dich auf Buchmessen treffen, wenn ja auf welchen?
Ich war dieses Jahr in Leipzig auf der Messe und in Frankfurt. Nächstes Jahr werde ich zum ersten Mal einen eigenen Stand auf der Book Boyfriend Convention in Trier haben und sicher auch wieder zu den beiden großen Messen fahren. 

14. Fällt es dir schwer, die Klappentexte für deine Bücher zu schreiben oder ist das für dich kein Problem?
Klappentexte sind ein Grauen. Es ist schwierig fast 800 Seiten (Remember me) und fast 500 (Remember us) in nur wenige Sätze zu fassen und dabei die Spannung zu halten, ohne zu viel zu verraten. Zum Glück hatte ich bei beiden großartige Hilfe von einer lieben Facebook Autorengruppe und auch von feelings.

15. Mich persönlich würde einfach mal folgendes interessieren, ich habe ja eine Zwillingsschwester…, wie wäre es für dich wenn du eine Zwillingsschwester hättest?
Das ist eine lustige Frage, ich habe zwar eine Schwester, aber keine Zwillingsschwester, aber ich habe schon öfter darüber nachgedacht, wie es wäre eine zu haben. Oder auch einen Zwillingsbruder. Meine Schwester und ich sind fünf Jahre auseinander und wir haben uns früher ziemlich oft gestritten, aber ich glaube je älter wir werden, umso näher sind wir uns und das ist auch gut so. Bei Zwillingen stelle ich mir vor, dass man sich von Anfang an immer nah ist und den anderen vielleicht manchmal besser kennt als er/sie sich selbst. In „Remember us“ erwartet Leigh (Johns Assistentin auch Zwillinge) und in der Geschichte die ich aktuell schreibe, gibt es auch mehrere Zwillingspärchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen